Es kommen zwei Dinge nicht sehr oft bei mir vor: erstens das ich einen eigenen Bericht für die Vereins-Webseite schreibe und zweitens ich mich mal ein gesamtes Wochenende ausklinken kann, um bei einer mehrtägigen Segelregatta dabei zu sein. Doch vom 11.10.2019 bis 13.10.2019 war es soweit und so ging es an dem Freitag voll bepackt an den Schweriner See zur Petermännchen -Regatta 2019 für 505er und Contender zum "Schweriner Segler-Verein"...
Am Abend reisten unsere Vereinsmitglieder Robert Bautz und Paul Wedeleit mit GER 9141 an, nach dem das Vereinsgelände für das diesjährige Absegeln erfolgreich herausgeputzt wurde.
Der Samstag begann früh für uns und noch lange vor dem Frühstück fingen wir an den 505er GER 9141 aufzutakeln und startklar zu machen. Während der 505er immer mehr Gestalt (Mast war gestellt) annahm, kümmerten Christian (vom Mecklenburger Yachtclub) und ich uns um das Frühstück und den Leben einhauchenden Kaffee.
Nach der Steuermannsbesprechung (10.30 Uhr) kam richtig Leben auf am südwestlichen Ufer des Schweriner See's. Sechzehn 505er wollten neben zwanzig Contendern auf's Wasser.
Wettfahrt 1.
Bei 3-4 Windstärken (S/W), Nieselregel, etwa 10-12 Grad und zum Glück schwächeren Boen als angekündigt, starteten dann zu 12 Uhr sechzehn 505er auf die Regattabahn. Eher zurückhaltend, gingen ich als Vorschoter mit Steuermann Jan Stremlow (Röbeler Segler-Verein) und GER 9148 auf die erste gemeinsame bzw. auch meine erste 505er Regatta. Für mich recht ungewöhnlich, wurde auf der Startkreuz maximale Höhe geknüppelt, sodass wir irgendwo im hinteren Mittelfeld platziert die erste Tonne rundeten. Schwert hoch, Spibaum raus! Unter Spi namen wir dann von Hinten "Platt vor Laken" die Verfolgung auf und versuchten so vor uns liegende Boote abzudecken und dichter ran zukommen. Kurz vor der zweiten Tonne, wurde der Spi fix geborgen, der 505er um die Tonne gezirkelt und "hart am Wind" gelegt. Ab ins Trapez wurde dann wieder maximale Höhe gefahren und gefühlt aufgeholt. Die schwankenden Windgeschwindigkeiten sorgten meinerseits für jede Menge Kniebeuge im Trapez. ;-) Auf der dritten Runde der ersten Wettfahrt rutsche dann plötzlich unser Großsegel knappe 30cm runter. Das Mastschloß verhinderte in dem Fall ein weiteres Durchrutschen des Großsegels, doch die Wettfahrt war für uns gelaufen. Mit dem Großfall in der Hand brachten wir das Boot über das letzte Drittel der letzten Runde und kamen als 14 von 16 Booten ins Ziel.
Wettfahrt 2.
Die Pause nutzten wir dann das Problem irgendwie zu fixen sodass das Großsegel oben bleibt. Bisauf etwa 10cm war das Großsegel fast ganz oben, doch so richtig kam das Boot in der zweiten Wettfahrt nicht in Fahrt. Weder Höhe noch Geschwindigkeit bekamen wir mit diesem Zwangs-Reff hin und so tuckerten wir dem Feld hinterher. Wenigstens tröstete der Anblick etwas darüber hinweg.
Nach dem wir dann irgendwann die zweite Wettfahrt beendet hatten, widmeten wir uns nochmal dem zarrten Großfall uns so gelang es uns das Segel bis auf wenige cm hochzuziehen und zu fixieren.
Wettfahrt 3.
Hochmotiviert und mit voller Segelleistung starteten wir recht gut in die Dritte und letzte Wettfahrt des Tages. Das Feld aus den 16 Booten war auffällig dicht besammen, was sicherlich auch daran lag dass nun alle eingesegelt waren ;-). Wieder irgendwo im Mittelfeld rundeten wir die erste Tonne, bevor es dann mit voller Fahrt unter Spi und Platt vor'm Wind wieder runter ging. Der Anblick, wenn etwa 12 Boote eng gedrängt und zügig auf die gleiche Tonne unter Spi zu bewegen ist für mich als Späteinsteiger und Freizeit 505er Segler schon äußerst außergewöhnlich. Noch viel später als bei den vorigen Rundungen, bargen wir den Spi um wirklich keinen Meter zu verschenken, Jan zirkelten das irgendwie an den anderen Booten vorbei. (Ein Blatt Papier hätte sicherlich nur knapp zwischen die Rümpfe gepasst). Doch leider sollte es nicht sein und so endete diese spektakuäre und verdammt Enge Tonnenrundung mit der Berührung der Tonne, was zwei Strafkringel für uns mit sich brachte. Schade. Es hätte auch klappen können! Aber entmutigt waren wir dadurch noch nicht und so beendeten wir die dritte Wettfahrt trotz der zwei Kringel mir Platz 14. von 16.
Am Abend ging es dann zum Schweriner Schloss in die Orangerie wo der erste Regattatag dann bei leckeren Büffet und guter Unterhaltung auskling.
Wettfahrt 4 und 5.
Der Sonntag oder auch zweite Wettfahrttag begann nach einem ausführlichen Frühstück mit dem unglaublich, aufregenden Gefühl, welches sich beim Anziehen von nasser und kalter Segelbekleidung ergibt :-) Doch das Wetter war für den Sonntag viel freundlicher angekündigt und so sorgte die Sonne für angnehme 16-18 Grad während der zwei Wettfahrten bei Schwachwindbedingungen.
Unsere Ergebnisse!
Aufgrund eines Fehlstarts wurden Robert und Paul leider einmal disqualifiziert, weshalb sie in der Gesamtwertung auf den 8 Platz fuhren. 505er Weltmeister Lutz Stengel (Rostocker Yachtclub) mit Christian Ziels (Mecklenburgischer Yachtclub) als Vorschoter siegten knapp und holten den begehrten Wanderpokal wieder nach Rostock. Jan (Röbeler Segler-Verein) und ich konnten zwar die vierte Wettfahrt mit 10. Platz abschließen, doch in der Summe reichte es dann nur für Platz 14. Auf der einen Seite hätten Jan und ich gerne einen Platz in der goldenen Mitte belegt, doch auf der anderen Seite hatten wir zwei unvergessliche Segeltage mit spannenden Platzkämpfen auf dem Schweriner See mit anderen tollen 505er Seglern. Alles in Allem war die Petermännchen Regatta ein krönender Abschluß für unsere Segelsaison 2019.
Wem die restlichen Ergebisse auch noch interessieren, kann diese neben den Fotos einsehen auf den Seiten des Schweriner Segler-Vereins:
An dieser Stelle noch ein großes Danke an den Schweriner Segler-Verein und die teilnehmenden Segler für diese tolle Regatta und Jeannette Geithner für die Fotos!
Bis dahin, Mathias (Webmaster vom ASVzR)