Das Himmelfahrtswochenende schien uns mit seinen 4 Tage wie geschaffen für ein Trainingslager. Gesagt getan, und alles vorbereitet für vier schöne Segeltage. Doch wie das so ist, läuft nicht alles nach Plan. Zum Glück sich wir noch jung und dynamisch und lassen uns von Sturmvorhersagen nicht das Wochenende verderben. Fix wurde umgeplant in ein Wochenende voll mit Aktivitäten von Krafttraining bis Spieleabende. Mit einem festen Team von 5 Leuten und ansonsten fluktuierender Teilnahme trafen wir uns Donnerstag in aller Frühe im Verein.
Donnerstag
Flott wurden die Boote aufgebaut, denn bis Mittag sollte noch segelbarer Wind sein. Die Flotte bestand aus zwei RS 500 und einem Schlauchboot. Während die eine Mannschaft nur im Wasser lag, hatte die andere Crew (mit noch vorhandenen Pinnenausleger) ihren Spaß. Nachdem der Pinnenausleger flöten gegangen ist wurde mit dem Fuß gesteuert, was wohl tatsächlich (man glaubt es kaum) ganz hervorragend funktioniert hat. Die GoPro wurde extra in der Hoffnung für actionreiche Videos mitgenommen, bekam jedoch fast nur lustige Kenterungen vor die Linse. Die Schlauchbootcrew war damit beschäftigt die gekenterten Boote von Stegen wegzuziehen oder sie aus dem Schlick zu befreien. Die Arme von so manch einem sind dabei ein paar cm länger geworden. Zurück an Land fanden wir eine große Pfütze in der neuen Bootshalle vor. Also beseitigten wir den Ursprung des Ganzen und reinigten die überfüllten Regenrinnen. Der ein- oder andere nahm dabei auch ein kurzes Sonnenbad auf dem Dach. Um das schöne Wetter noch auszunutzen, erkundeten wir die Gegend um den Verein mit einem langen Spaziergang. Abends ließen wir uns ein Kichererbsen Curry und leckeren Rhabarberkuchen schmecken, planten den nächsten Tag und spielten verschiedene Spiele. Zum Video (Youtube) "ASVzR.de - RS500 Segeln zum Herrentag auf der Warnow"
Freitag
Weil unsere sportliche Motivation kaum zu bremsen war, ging es Freitagmorgen nach dem Aufstehen 5 km laufen. Das wurde mit einem ausgedehnten Pfannkuchen Frühstück belohnt. Aber das war ja erst der Start in den Tag. Den Bauch voll mit Pfannkuchen schwangen wir uns auf die Fahrräder und fuhren nach Warnemünde in die Boulderhalle, denn es war Zeit für unsere nächste Trainingseinheit. Bis in den Nachmittag hinein kletterten wir, mehr oder weniger elegant, die Wände hoch, bis uns die Arme weh taten. Und wenn man schon am Meer ist, muss man die Chance auch nutzen. Trotz Wind und Regen hüpften wir noch in die Ostsee und ließen uns von den Wellen treiben. Leicht fröstelnd sollte es anschließend wieder ab nach Hause gehen. Das war jedoch leichter gesagt als getan. Da auf der Universitas noch Schrauben benötigt wurden fuhren wir erst zu Bauhaus. Da gab es den ersten platten Reifen. Ruckzuck wurde er geflickt und es ging noch zu Ikea, denn wir konnten der Verlockung von ein paar leckeren Hotdogs nicht widerstehen. Das Frühstück war schließlich schon so lange her… Die Vorfreude auf die Käsenudeln trieb uns weiter zum Proviant einkaufen. Kaum angekommen, gab es auch schon den zweiten platten Reifen vor dem Supermarkt. Auch dieser wurde fix geflickt. Nach dem uns dann auf dem letzten Stück weg noch eine Satteltasche runtergefallen ist und sich ein Schutzblech gelöst hat sind wir doch noch irgendwann alle heile angekommen. Der guten Stimmung hat das alles keinen Abbruch getan :) Der restliche Abend verlief dann sehr gemütlich und tatsächlich ohne weitere Zwischenfälle.
Samstag
Auf dem heutigen Plan stand Schwimmtraining. Zu Erwärmung, und um den ausgefallenen Morgenlauf auszugleichen nutzten wir den Weg zur Schwimmhalle mit 40 kn Gegenwind und flotten Tempo auf dem Fahrrad. Bei professioneller Anleitung von Jonas (Müsli) trainierten wir unsere Kraul- und Rückenschwimm Fähigkeiten. Und weil der Spaß nicht fehlen darf, durften wir noch vom 3er und 5er Turm springen. Auf der Universitas gab es noch neue Leesegel zu testen, also ging der nächste Abstecher dorthin. Nach einem kleinen Snack und nachdem die Segel für sehr gut befunden wurden, ging es wieder mit (teilweise) sehr schönen Rückenwind in den Verein zurück. Aber weil uns das an Sport ja noch lange nicht genug war, funktionieren wir die neue Bootshalle als Sporthalle um und machten noch ein Zirkeltraining, bevor es dann die lang ersehnten Flammkuchen gab.
Sonntag
Der letzte Tag ging um wie im Flug. Die Windvorhersagen machten uns zu schaffen, denn nach zwei Tagen Sturm sagten sie und nun nahezu Flaute an. Dementsprechend fing unser Tag mit Ratlosigkeit an. Wir entschieden uns nach dem Frühstück und ein paar Spaziergängen nach vorne auf den Steg dazu, dass genug Wind ist und wir rausfahren. Wir hatten sogar die Möglichkeit noch mit zwei 14 footern zu segeln. Unsere Angst uns jetzt, wo endlich wieder segelbarer Wind ist, uns wegen Muskelkater nicht mehr bewegen zu können war überflüssig. Gegen Mittag wurden die Crews teilweise durchgetauscht aber der Wind lies auch schon nach und wir kamen hungrig wieder Land. Zum Glück waren die Pommes schon in Arbeit, die Heißluftfritteuse lief schon und der Waffelteig wurde vorbereitet. Das beschreibt auch schon ganz gut den Rest des Tages. Denn wie wir herausgefunden haben, kann Waffeln backen eine tagesfüllende Beschäftigung sein. Wohl oder übel mussten wir gegen Abend dann langsam unsere Sachen, die sich über die Tage überall verteilt haben, einsammeln und packen. Weitere Tainingswochenenden, egal ob mit oder ohne Wind, sind bereits in Planung und die Motivation für das Wintersporttraining ist hoch :)