Die zweite Regatta in diesem Jahr fand im bekannten Travemünde zur Maibock statt. Sichtbar gelassener als zur Maior gingen wir das Wochenende an, welches viel Sonne und wenig Wind versprach. Aber der Ehrgeiz, im Ostseecup wieder vorne mitzumischen, fehlte uns selbstverständlich auch diesmal nicht. Da die Uni schon in Travemünde („links“) ideal direkt am Lübecker Yachtclub lag, reiste ein Teil der Crew schon zum Freitagabend früher an, um, wie könnte es auch anders sein, einige Reparaturen zu erledigen. Die Überführung nach Travemünde war nicht ganz so glimpflich verlaufen...
So musste ein Spifall neu eingefädelt werden, welches nach unzähligen Versuchen im Klettergurt hängend dann auch gelang. Ein Tauchgang zur Begutachtung des Unterwasserschiffs in die doch noch ziemlich kalte Ostsee blieb uns zum Glück erspart, da das Hafenwasser ausreichend klar war und das leere Boot weit genug aufschwamm. Von unserem Spi, der da teilweise eventuell noch gehangen hätte, mussten wir uns bei näherer Begutachtung leider verabschieden, zu groß ist das Loch für eine Reparatur. Die gute Laune ließen wir uns jedoch nicht verderben, und so ließen wir den Abend bei den berühmten, gesunden, salatgefüllten Teigtaschen ausklingen.
Am Samstag war eine Mittelstrecke angekündigt. Die Herausforderung lag hierbei wieder mal nicht im taktischen Umgang mit gegnerischen Booten, sondern auch im finden der kleinen, versteckten Tonnen in der Lübecker Bucht. Der Wind glänzte eher mit Abwesenheit und großen Drehern. So war es manchmal besser, ein Manöver auszusparen und kurz auf eine bessere Richtung für den angestrebten Kurs zu warten, als sich mit aufwendigen Richtungswechseln auszubremsen. Zum Ende der Wettfahrt wurde der Tag noch zu einem Glücksspiel. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir die letzte Tonne, bevor wieder Kurs auf Travemünde genommen wurde. Die Boote hinter uns parkten ein paar Sekunden später in der Flaute und hatten keine Chance, aus den verbleibenden Windwirbeln eine vernünftige Kursentscheidung abzulesen. So erreichten wir den dritten Platz an dem Tag und feierten dies beim Freibier im Lübecker Yachtclub und Grillen auf dem Steg direkt am Boot. Erstaunlich lange blieb es in der untergehenden Sonne inzwischen warm und unser Boot wurde geselliger Treffpunkt für noch manch andere Ostseecup-Mitstreiter.
Der Sonntag war für Up-and-Downs reserviert. Der Wind zeigte sich deutlich konstanter, womit einigermaßen faire Wettfahrten möglich waren. Nun galt es wieder, eine optimale Startposition zu finden, Manöver perfekt zu platzieren und den Anderen nicht zum eigenen Nachteil in die Quere zu kommen. Bei der Pause zwischen den Wettfahrten zeigte sich wieder der Gemeinschaftsgedanke im Ostseecup. Alle sind zur Regatta willkommen und so warteten alle geduldig auf ein kleines Holzboot, welches ohne Spi ein wenig länger für die Runden benötigte. Trotz zufriedenstellender Leistung mit viel Spaß am Segeln ohne größere Probleme konnten wir unseren Platz nicht ganz halten. Doch nach einer traumhaften Rücküberführung zurück nach Rostock gelang es einem am nächsten Uni- bzw. Arbeitstag dann auch diesmal problemlos, einigermaßen erholt wirklich nach Urlaub auszusehen.
Anabel