Frisch getauft geht es für die neue Universitas wieder auf große Tour: Fünf Wochen Sommertörn – quer durch die Ostsee.
Nach einigen bastelreichen Wochen ist das Schiff am Sonntag, den 18.08.19, endlich startklar. Am Vormittag legen wir ab und steuern Richtung Osten. Das erste Ziel unserer Reise soll Visby auf Gotland sein. Die Etappe beginnt zunächst schwachwindig. Wind und Welle bauen sich erst langsam auf, machen später jedoch einem Teil der Crew zu schaffen. Nach der ersten Nacht ist das Schlimmste geschafft. Die Sonne kommt raus und wir freuen uns über den perfekten Segeltag. Nach zwei Tagen und 343 Seemeilen erreichen wir am Dienstagmorgen Gotland. Ein wenig übermüdet starten wir nach dem Anlegen eine Erkundungstour durch die Stadt. Hier gibt es viele mittelalterliche Kirchenruinen zu entdecken. Schließlich treibt uns der Hunger wieder zum Boot und wir werfen den Grill an. Der Abend wird dann gar nicht mehr so lang, denn am nächsten Morgen müssen wir wieder früh ablegen.
Am Mittwoch steuern wir unsere erste Schäre an. Mit unseren 2,80 m Tiefgang ist die Auswahl an Felsliegeplätzen etwas begrenzt. Die erste mögliche Ankerbucht erweist sich bei der vorherrschenden Windrichtung als ungeeignet. Also navigieren wir wieder heraus und wagen einen neuen Versuch in der Nachbarbucht Långholmen. Dort finden wir einen tiefen Platz am Felsen.
Nach ausgiebigem Baden und Waschen am nächsten Morgen segeln wir im Schärenfahrwasser weiter gen Norden. Unser nächstes Ziel ist gar nicht weit entfernt. 12 Seemeilen später liegen wir am Felsen an der Schäre Gubbö Långholmen. Der Anker liegt zunächst nicht fest. Also bauen wir schnell das Paddelboot auf und bringen eine Leine vom Heck zum Land aus. Die Paddelcrew sorgt dabei für gute Stimmung, besonders als Martin, beim Versuch an Land zu klettern, ins Wasser fällt. Mit dem Schlauchboot bringen wir danach den Anker neu aus. Nun liegen wir wirklich fest. Auf der Insel gibt es einen hoch gelegenen Aussichtspunkt. Dorthin macht sich die Reisegruppe Universitas auch gleich auf den Weg. Einige langsamer, andere schneller erreichen schließlich alle den Berg, wo wir die perfekte Kulisse für das obligatorische Gruppenfoto vorfinden. Auf dem Rückweg trennt sich die Reisegruppe und es zeigen sich die unterschiedlichen Orientierungsfähigkeiten. Paul und Ole kommen erst deutlich später und nur Dank Google Maps wieder am Boot an. Nach einem Schlummertrunk am späten Abend fallen alle glücklich in die Koje.
Den Freitag nutzen wir für ausgiebiges Halsentraining. Zwischen den Inseln und Untiefen müssen wir dabei aufmerksam navigieren. Etwas störend ist der Nieselregen, aber wir haben ja Ölzeug dabei. Für die Nacht ist etwas mehr Wind vorhergesagt, wir brauchen daher einen sicheren Ankerplatz. An der Schäre Lånjö versuchen wir unser Glück. Gleich merken wie, dass der Heckanker noch nicht hält. Mit einer Spring am Felsen und Rückwärtsfahrt halten wir das Boot stabil in Position und können den zweiten Anker und das Paddelboot vorbereiten. Nach einigen Versuchen liegen wir schließlich fest an zwei Heckankern. Da kann ja nichts mehr schief gehen.
Abends bekommen wir langsam Hunger und wir geben Jonas den Auftrag uns einen Fisch zu Angeln. Er fängt auch stark an und hat schon nach 5 min einen Zander am Haken, vor Schreck lässt Jonas ihn jedoch wieder frei. Danach lässt Jonas Angelleistung stark nach. Zum Abendbrot gab es dann Brot…
Samstag legen wir zeitig ab, um rechtzeitig in Oxelösund anzukommen. Hier müssen uns Martin, Ole und Marius leider schon verlassen.
Viel Grüße von der Crew der ersten Woche:
Martin, Ole, Marius, Jonas, Paul, Wolfgang, Carsten, Jannis, Anabel