Am Donnerstag trafen wir uns um 6 Uhr im Stadthafen, um zu unserer zweiten Regatta mit der neuen Universitas aufzubrechen. Bevor wir jedoch ablegen konnten, mussten wir noch das Groß wechseln und unser letztes Crewmitglied einsammeln. Bei Sonnenaufgang, gegen 8 Uhr morgens, passierten wir dann die Mole in Warnemünde. Im Gegensatz zum letzten Jahr war die Überführung recht angenehm. Bei Sonnenschein und gut 15kn Wind machten wir uns auf dem Weg nach Kiel. Die leichte Ostseewelle sorgte dafür, dass eine Person für Stunden das Steuer nicht loslassen wollte. Dem Rest der Crew ging es zum Glück gut. Nur beim Essen waren wir uns nicht ganz sicher, was da im Topf gelandet war, nachdem direkt danach zwei Leute über der Bordkante hingen.
Gegen 19 Uhr erreichten wir dann etwas verfroren Kiel Strande. Bei der Hotdogparty waren wir leider etwas spät dran, aber konnten noch das ein oder andere Freibier genießen. Abends gab es noch eine kleine Herausforderung: 11 Leute und 11 Segel mussten einen Schlafplatz finden. Wenigstens wurde so keinem kalt.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr wurden wir mit einem: „Jetzt ist mal wieder der Moment, wo wir uns alle dran erinnern sollten, dass wir das hier freiwillig tun.“ motiviert. Schnell bereiteten wir Boot und Crew auf den Tag vor, um zeitig ablegen zu können.
Nach einem kurzen Einsegeln starteten wir als zweites Boot an der Linie. Kurz nach der ersten Tonne konnten wir bei guten 14 kn Wind den Gennaker ziehen. Ab dem Kieler Leuchtturm wurde der Gennaker eingepackt und wir konnten unsere restlichen Vorsegel testen. Zunächst auf einem Halbwindkurs, später auf der Kreuz.
Nach Fehmarn kam der Wind wieder raumer. Lange überlegten wir, ob wir den Code 0 testen sollen. Diesen hatten wir erstmals auf der Hinüberführung ausgepackt. Schließlich zogen wir in hoch. Nicht die beste Entscheidung des Rennens, wie sich schnell herausstellte. Die erforderliche Höhe konnten wir bei den 15 Knoten Wind nicht halten und wir mussten den Code wieder bergen. Das kostet natürlich Zeit, aber wir haben auch wieder etwas dazugelernt.
Kurz vor dem Ziel drehte der Wind nochmal zu unseren Gunsten, sodass wir wieder den Gennaker ziehen konnten. Endlich zogen wir an der Stardust vorbei, die wir seit dem Start nicht überholen konnten. Gegen 19 Uhr überquerten wir unter Gennaker mit einer gesegelten Zeit von 10:55:43 die Ziellinie und kamen so erstmals bei einer Kiel-Travemünde-Regatta im Hellen an. Am Abend wurde gemeinsam im Clubhaus des Lübecker Yacht Club gegrillt und sich mit den anderen Crews ausgetauscht.
Am nächsten Tag fand die Siegerehrung statt. Mit einem Abstand von nur 36 Sekunden auf das Podium, belegten wir den 4. Platz des Commodore Cup. In diesem Jahr stiftete unsere Aktivitas zudem den Elfriede Cup, den Preis für die beste Frauencrew. Elfriede ist das älteste weibliche Mitglied in unserem Verein. Seit vielen Jahren unterstützt sie den ASVzR, dafür möchten wir ihr danken! In diesem Jahr kam leider keine reine Frauencrew zustande, sodass wir den Preis als Schiff mit höchsten Frauenanteil und Skipperin selber wieder mitnehmen mussten. Wir hoffen aber, dass der Elfriede Cup ein Ansporn für die nächste Jahre ist.
Nach der zweiten Regatta mit der neuen Universitas blicken wir nun positiv in die Saison 2020. Viel müssen wir noch über das Boot lernen, doch die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend!
Zum Abschluss noch großer Dank für die Organisation der Regatta. Kiel-Travemünde ist ein fester Bestandteil in unserem Kalender und wir es auch in Zukunft bleiben. Bis zum nächsten Mal!