Der Herbsttörn begann bereits am Mittwoch mit einer kurzen Fahrt nach Warnemünde. Abends spielten wir noch ein bisschen Karten, gingen aber zeitig ins Bett, um fit für den nächsten Tag zu sein. Mit den ersten Sonnenstrahlen legten wir am Donnerstag in Richtung Stralsund ab. Bei zwar kaltem aber sonnigen Wetter setzten wir kurz nach der Mole Großsegel und Gennaker und segelten entspannt Richtung Osten. Die neuen Crewmitglieder an Bord konnten bei den moderaten Windbedingungen die verschiedenen Positionen an Bord testen und lernen und nach ein paar Versuchen klappten auch die Halsen gut.
Am Nachmittag erreichten wir den Gellenstrom an der Westseite von Hiddensee. Wir hatten vorher gelesen, dass das Fahrwasser am Rand etwas versandet sein soll und wollten uns deshalb unter Motor mittig vorantasten. Dies war gar nicht so leicht sein, denn die grünen Tonnen waren für Baggerarbeiten entfernt worden. Zudem mussten wir das Baggerschiff überholen. Nach dem kritischen Abschnitt wurde das Fahrwasser etwas breiter und wir konnten wieder Segel setzen. In der Abenddämmerung kamen wir mit dem letzten Windhauch in Stralsund an.
Nach dem Abendessen machten sich Swantje, Anabel und Jonas wieder auf den Weg nach Rostock. Wir ließen den Abend bei einem Schlummertrunk ausklingen.
Am nächsten Morgen war das Deck bedeckt von feinen Raureifkristallen. Wir wappneten uns mit mehreren Thermo- und Fleeceschichten unter dem Ölzeug vor der Kälte und machten uns mit reduzierter Crew auf den Weg nach Stubbeköbing in Dänemark. Der Freitag brachte etwas mehr Wind und Regen als der Vortag mit sich. Vor dem Anlegen musste noch ein bisschen Einsatz für das Setzten der Gastlandsflagge gezeigt werden. Da die Flaggenleine zu kurz ist, ging es nur mit Klettergurt. Als wir am Samstagmorgen aufwachten, gab es eine kleine Überraschung. Unser Nachbarschiff war über Nacht gesunken.
Weiter ging es am Samstag auf einer kurzen Kreuz nach Gedser. In Gedser machten wir im Yachthafen fest, dieser hatte jedoch schon geschlossen und die sanitären Anlagen standen nicht mehr zur Verfügung. Auf der Suche nach einer Toilette kamen wir am Seglerheim vorbei und wurden dort von der Vorstandsgemahlin erfreut aufgenommen und mit einer Flasche Bier nach der anderen versorgt und eingeladen, im Vereinshaus unser Abendbrot zuzubereiten.
Am Sonntag fuhren wir wieder früh los, um noch mit dem letzten Windhauch Rostock zu erreichen. Zunächst kamen wir noch gut voran. Später nahm der Wind jedoch immer weiter ab, sodass wir trotz Wechsel auf das große Vorsegel kaum noch Geschwindigkeit fuhren. Dennoch erreichten wir am späten Nachmittag ohne Unterstützung der Unterwasserfock Rostock.