Als letzte Regatta dieser doch ungewohnt kurzen Saison stand für uns eine Langstrecke auf dem Programm. Als Nachwuchs U-28 Regatta geplant, bereitete uns die Windvorhersage etwas Bauchschmerzen. 40 Knoten Grundwind mit Böen um die 50 Knoten wollten wir weder unserer Universitas noch der jungen Crew zumuten. Auch die Regattaleitung bewertete die Situation ähnlich und verschob den Start von Samstag auf den folgenden Sonntag. Die ursprünglich angedachte Route Kiel-Travemünde wurde auf einen 40 Meilen Kurs Kiel-Kiel verlegt, wobei sich der Veranstalter bemühte, den Langstrecken-Character beizubehalten.
Da an eine Verlegung der Universitas am Samstag von Düsternbrook zum Start in Strande wegen der Starkwinde nicht zu denken war, hieß es für uns am Sonntag früh aufstehen und ablegen.
Unserer Känguru-Start sollte um 8:04 Uhr sein. Bei tollen Bedingungen von 12 Knoten Wind und Sonnenschein schauten wir dem vor uns startenden Boot hinterher und freuten uns schon auf unseren eigenen Start. Genau zu diesem Zeitpunkt fiel leider der Wind auf 6 Knoten ab, weshalb wir die Startlinie nur mit leichter Verspätung passieren konnten und auch noch einem eigentlich nach uns startendem Boot den Vortritt lassen mussten.
Hochmotiviert unseren Zeitverlust aufzuholen, konnten wir auf dem Vorwindkurs raus auf die Ostsee einige andere Teilnehmer hinter uns lassen. Der Wind vom Vortag bescherte uns ordentliche Wellen. Der Wind stieg dann auch wieder auf Kiel-typische 20-25 Knoten, sodass wir eine schöne Kreuz wieder zurück zum Leuchtturm fahren konnten. Hier erwischten wir einen guten Winddreher, der uns einiges an Zeit aufholen ließ.
Richtig spannend wurden noch einmal die Schlussminuten. Nachdem die ‘Bank vom Bremen’ sich nah an uns heran gekämpft hatte, versuchte sie immer wieder sich an uns vorbeizuschieben. Doch der Wind war auf unserer Seite und so konnten wir unsere Vorfahrtrechte nutzen. Auch Wendemanöver und Taktieren unseres Kontrahenten nutzen ihm nichts. Unser Steuermann hielt seelenruhig seinen Kurs bei. Haarscharf an der Grenze zum Auflaufen, unser Vorteil war das Ufer auf Seiten der Bank von Bremen, schob sich das Schiff in Luv in wenigen Metern Abstand immer weiter vor. Seite an Seite, wir mit einer halben Bootslänge Vorsprung, segelten wir über die Ziellinie.
Wir beenden diese ungewöhnliche Saison mit einem neunten Platz.
Ein besonderer Dank geht an unsere Sponsoren, die Rostocker Volks- und Raiffeisenbank eG, die Rostocker VR-Versicherungskontor GmbH, FleetMon, die Hanseatische Brauerei Rostock und die Segelwerkstatt Warnemünde.