Schon die Vorbereitung war aufregend, da wir bis kurz vor dem Start nicht wussten ob wir überhaupt mit (ausreichend Crew) fahren. Aber Studenten müssen auch mal Lernpausen machen. Da die Universitas vorher bei Rund Bornholm mit segelte, konnten wir auch kein Abschlusstraining einlegen.
Also noch kurz am Abend vorher überflüssiges Gewicht von Bord und nochmal Crewplanung: wer fährt mit und wer macht was?
Am Samstag um 8 Uhr ging es dann für alle los Richtung Warnemünde. Die Verplanten sind noch schnell mit der S-Bahn vorgefahren zum Corona-Test während die anderen die Uni überführt haben. Kurz nach neun Uhr haben wir uns dann alle im Hafen der Hohen Düne getroffen. Also letzte Vorbereitungen am Boot, Fock belatten, Manöverbesprechung und Trockenübungen.
Nach der Steuermannsbesprechung wussten wir, dass wir noch mehr Zeit zur Manöverplanung haben. Also Startverschiebung, gut, denn selbst im Hafen haben wir immer wieder über 30 kn gemessen, gegen Mittag sollte es weniger werden.
Die Aufgaben waren verteilt, jeder wusste zumindest in der Theorie was er zu tun hatte. Als die Wettfahrtleitung ablegte wussten wir noch nicht ob wir auch raus fahren sollten, denn die starken Böen waren noch nicht weg... aber der Ruf des Windes hat uns raus gelockt. Großsegel setzen, Wind beobachten, die Böen sind noch nicht vorbei, die Vernunft gewinnt und wir setzen die erste Wettfahrt aus, also Großsegel bergen und abwarten, etwas essen und schauen wie die anderen auf dem Kurs zu Recht kommen. Während der ersten Wettfahrt geht der Grundwind auf unter 20 kn und wir setzen wieder das Großsegel und bereiten die Fock vor und warten auf den nächsten Start.
Kurs Lima 3 also 3 Runden
Vorstart Fock geht hoch
Start:Wende... Wende
Gennaker vorbereiten
Luvtonne: vorfüttern Gennakerbaum und Tack
Ablauftonne: Gennaker geht hoch Fock runter Halse...Halse
Leegate: Fock hoch Gennaker runter
Dann noch 2 Mal rum um die Tonnen und ins Ziel; Gennaker runter.
Mittlerweile mussten wir unsere Manöver allerdings etwas um planen, da 1 1/2 von 9 schon mit sich selbst und der Warnemünder Welle beschäftigt waren. Aber da Taktiker sich ja sonst nie die Hände schmutzig machen, konnten die sich diesmal auf dem Vorschiff etwas mit austoben...
Nach dem Zieldurchgang mussten wir dann Gennaker packen und konnten uns nur kurz ausruhen.
Die nächste Wettfahrt war quasi eine Wiederholung der letzten...
Das war dann auch die letzte am Samstag. Und nach der Wettfahrt dann noch Großsegel bergen, anlegen, Leinen klarieren und Segel packen.
Am Sonntag dann wieder mit der S-Bahn um kurz nach 8 Richtung Warnemünde und mit der Fähre rüber nach Hohe Düne. Ablegen kurz nach 9 bei leichtem Wind, Groß setzen, Leichtwind-Fock anbauen, Wind frischt auf, andere Fock belatten und anbauen, das Vorschiff beschäftigen.
Da der erste Start erst ab 11 ist können wir uns noch etwas einsegeln und nochmal die Manöver durchgehen, die wir fahren wollen. Diesmal sind wir zu acht, also der Taktiker darf wieder seine Hände benutzen.
Der erste Start: gut genug um als erster um die Luvtonne zu fahren. Die Manöver haben wir mittlerweile auch schon so drauf, dass wir es schaffen nach jeder Tonnenrundung etwas Vorsprung rauszufahren sodass wir als erstes Schiff über die Ziellinie fahren. Ob es verrechnet auch für einen besseren Platz reicht als am Samstag, wird sich erst später zeigen.
Da der Wind auch diesmal nicht konstant blieb nutzten wir die kurze Pause zum Fock wechseln und bereiteten uns auch schon auf die nächste Wettfahrt vor. Der letzte Start an diesem Wochenende war wieder gerade so gut um als erster den Gennaker an der Luvtonne zu setzen.
Auch diesmal schafften wir es nach 3 Runden wieder als erstes über die Ziellinie. Nur wenn man mit dem schnellsten Boot unterwegs ist, hat man noch nicht gewonnen auch wenn man als erstes über die Ziellinie fährt.
Die Segel bergen, nochmal anlegen in Hohe Düne, alle Segel entlatten und ordentlich verpacken.
Ablegen und ganz entspannt wieder nach Rostock überführen. So geht eine spannende und lehrreiche Warnemünder Woche zu Ende, die wir völlig erschöpft im Stadthafen ausklingen lassen.
Wir danken der Volks und Raiffeisen Bank eG, dem Rostocker VR-Versicherungskontor GmbH, Fleetmon, der hanseatische Brauerei Rostock, der Segelwerkstatt Warnemünde und allen Unterstützern, dass wir solch tolle Projekte angehen können.