Es waren einmal ein paar Studenten die was erleben wollten. Daher trafen sie den Entschluss auf eine weite Reise nach Kiel in unbekannte Gefilde zu segeln, um dort an der Mai Offshore Regatta teil zu nehmen. Das Abenteuer begann am Mittwochabend in Rostock. Ein Teil der Crew segelte bei Anbruch der Dunkelheit los, um den vorhergesagten Wind noch mitzunehmen. Dies gelang auch ganz hervorragend. Es war sternenklarer Himmel und kräftiger Wind. Ein Teil Crew schlief, ein Teil fror, einem Teil wurde übel. Also alles ganz normal. Statt dem erhofften romantischen Sonnenaufgang am Morgen gabs eine weiße Suppe namens Nebel zum Frühstück. Mit erscheinen der Sonne nahm der Wind dann ab, der Nebel lichtete sich und bescherte uns eine idyllische Flaute. Gegen Nachmittag trieben wir in Kiel ein, aber damit war die Arbeit noch lange nicht getan. Wir rüsteten auf die Regattasegel um und trafen weitere Vorbereitungen. Nachts als schon alle schliefen schlich sich der Rest der Crew nach einer langen zermürbenden Anreise ebenfalls an Bord.
Am nächsten Morgen verwandelten wir unser Hausboot vollständig in ein Regattaboot. Resultat war ein riesiger Stegbeutel der mit Müh und Not und schlauer Logistik doch noch zu ging. Um 11 ging der erste Startschuss zum ersten Up & Down. Zu Beginn hatten wir noch guten Wind, er verließ uns jedoch mit der Zeit. Bei der zweiten Wettfahrt, die eine Mittelstrecke war, standen wir auch mal bei 0.0 kn Bootspeed, während andere Boote ein paar Meter weiter noch Wind in den Segeln hatten. Zum Glück meinte der Wind es doch noch gut mit uns, und wir schafften es noch bis in das Ziel. Am Abend schnabulierten wir dann, begleitet von einer äußerst professionell durchgeführten und unterhaltsamen Siegerehrung, einige Hotdogs um unser Energielevel hochzuhalten.
Weil viele Mannschaften mit der Mittelstrecke unzufrieden waren, traf sich unser ehrenwerter Schiffsführer Samstagmorgen in aller Frühe noch mit der Wettfahrtleitung und anderen Schiffsführern, mit den Resultat, dass keine Mittelstrecke mehr gefahren wurde.
Also segelten wir an dem zweiten Regattatag unseres Abenteuers drei Up & Downs bei wenig Wind. Bei der letzten Wettfahrt an diesem Tag wurde unser Downwind plötzlich zu einer Kreuz, und die Wettfahrt wurde abgebrochen.
Am letzten Tag wachten wir auf und merkten schon beim Näschen rausstrecken, dass kein Wind war. Getreu unserer Vorhersage wurde die erste Wettfahrt zwar gestartet, jedoch wurde das Ziel geschlossen, bevor wir es erreichen konnte. Wir fuhren tief betrübt in den Hafen zurück. Ein kleiner Schweinswal wusste aber unsere Stimmung anzuheben und zeigte sich, zur Freude der Crew, vor dem Kieler Hafen. Kaum wieder im Hafen wurde die nicht-überführungs-Crew erbarmungslos zügig von Bord geschmissen. Das klingt jetzt etwas hart, aber da die Windvorhersage für den Rest des Tages nicht besser wurde, wollten wir so schnell wie möglich nach Travemünde aufbrechen. Dabei lernten wir, dass man das Fahrtengroß auch gut unterwegs anbauen kann. Mit ein wenig Wind, der gegen Mittag ganz unerwartet kam, starteten wir die Reise nach Travemünde. Doch leider hielt die Freude über den Wind nicht lange an und wir mussten doch den Motor anschmeißen. Gegen 2 Uhr nachts trafen wir dann in Travemünde ein, wo die Universitas bis zur Regatta am nächsten Wochenende liegen blieb.
Unser Ziel Manöver zu trainieren, wurde mit der Regatta, trotz Leichtwind, erfüllt. So wurden zum Beispiel die Gennaker-Manöver auf dem Vorschiff immer besser und es wurde nix mehr falsch angebaut. Vor allem für die nicht seefesten Crewmitglieder war das Wochenende eine Wohltat, und wir freuen uns schon die nächste Saison wieder mit einem Up & Down Abenteuer in Kiel zu beginnen.
Wir danken unserem Verein, der Rostocker Volks- und Raiffeisenbank eG, der Rostocker VR- Versicherungskontor GmbH, Fleetmon, der Hanseatische Brauerei Rostock, der Segelwerkstatt Warnemünde und allen Unterstützern, dass wir an solchen großartigen Regatten teilnehmen können.