Im Sinne der gelebten Vereinspraxis das Wissen der Älteren an die Jüngeren weiterzureichen, lief die Universitas am Pfingstwochenende zu einem Ausbildungstörn in dänische Gewässer aus. Die Crew war ein guter Querschnitt aus der Aktivitas, von erstes Mal Dickschiff segeln, über guter seglerischer Sachverstand, bis hin zu Schiffsführer*innen/Anwärter*innen, waren alle Könnensstufen mit an Bord.
Mit guten Wetteraussichten starteten wir am Samstag um 9:00 Uhr vom WIRO-Steg und segelten ab den Molenköpfen mit 7 kn auf Amwindkurs Richtung Stubbekobing auf Falster. Unser Ausbilder Philipp hatte mit spitzem Bleistift im Vorfeld eine DIN A4 Seite voll mit Manövern, Wissenswertem und sonstigen lehrreichen Anekdoten zusammengestellt, die nun über der Naviecke hing und abgearbeitet werden wollte. Es ging los mit Wasser im Schiff und Feuer an Bord – nicht gerade ermutigend, aber dafür umso wichtiger. Nachdem nochmal dick Sonnencreme aufgetragen wurde, ging es weiter mit der Theorie zum Reffen. Kaum war diese durchgesprochen, zog laut Schiffsführer Philipp eine gefährlich aussehende dunkle Wolke auf, woraufhin die Crew das Groß schnell einreffte. Gewappnet vor dem drohenden Sturm verschwand die dunkle Wolke auf wundersame Weise, nur wenige Minuten nachdem sie gesichtet wurde, und es konnte wieder ausgerefft werden. Sicher angekommen in Stubbedings musste noch ein kleineres Problem mit der Elektrik wegimprovisiert werden und köstliches Pilzrisotto rundete den Ausbildungstag gebührend ab. Am nächsten Tag ging kurz nach dem Ablegen schon der erste Fender über Bord und wir zogen so einige Kreise eh wir schließlich weiter bis vor die Kreidefelsen von Møn segelten. Im zweiten Hafen Klintholm gab es Nudeln mit bunter Gemüsesoße und einer der legendären Uni-Spaziergänge führte uns noch ein wenig den schönen Strand entlang.
Am Pfingstmontag wurde der direkte Kurs auf Rostock angelegt und immer noch bei 10 kn Wind und Sonne segelten wir teils unter Gennaker entspannt bis kurz vor die Molenköpfe. Es gab eine Theorieeinheit zum Verhalten bei Gewitter und als der Schiffsführer dieses Mal rief „dunkle Wolke, schnell Wende und Segel runter“, verzog sich diese Erscheinung nicht sofort, sondern es brach tatsächlich ein kräftiger Graupelschauer mit verminderter Sicht und einiges an Hektik an Bord über uns herein. Für Ölzeug blieb keine Zeit mehr, denn wir waren quasi direkt an der Fahrrinne vor Warnemünde. Also beeilten wir uns das Groß nach unten zu holen und dann in den Schutz hinter den Molenköpfen zu kommen. Kaum hatten wir diese passiert war der Spuk natürlich vorbeu und die Sonne kam wieder heraus. Klitschnass und mit einigem Adrenalin im Blut nutzten wir das Motoren zum WIRO-Steg nur noch, um ein wenig klarschiff zu machen und die Segel zu trocknen. Um 19 Uhr war die Universitas festgemacht und wieder in einem ordentlichen, geschrubbten Zustand. Wir hatten ein tolles, ereignisreiches Wochenende und richten ganz besonders lieben Dank an Philipp und seine geduldigen Erklärungen und aufschlussreichen Anekdoten.