Man kann es als Schnapsidee bezeichnen, die bei uns für Begeisterung sorgte, als wir von der MaiOR aus Kiel zurück kamen, aber das Beste daran: Wir haben's gemacht!
Am Mittwoch Nachmittag trafen sich also 8 ASVler (Hauke, Friederike, Lea, Jannis, Markus, Torben, Ulrich und Ole) am Verein und machten die Universitas klar für einen Ausflug. Eigentlich wollten wir noch kurz an der Mittwochsregatta teilnehmen, die wurde allerdings kurz vorher wegen "stürmischen Windbedingungen" abgesagt. Also haben wir die Regattasegel wieder in die Segellast zurückgeschafft und haben abgelegt. Kurs: Kopenhagen.
Die Nachtwache beginnt.
Nach der Einteilung der Wachen haben wir das kulinarisch wertvolle Abendbrot (Nudeln mit Tomatensoße) zubereitet. Um 20:00 haben wir mit dem Wachsystem begonnen und so durfte die A-Wache (Hauke, Friederike, Markus & Torben) die ersten Seemeilen zurücklegen.
Um 23:00 war Wachwechsel und so konnten wir (Lea, Jannis, Ulrich & ich) bei gut 20kn Wind von schräg achtern mit Reff 2 und Genua Fahrt aufnehmen, dabei haben wir nach langem Rätseln sogar festgestellt, dass wir ein anderes Segelboot überholt haben. Die kleine Universitas-interne Speedchallenge konnte dann auch die B-Wache mit 13,29kn für sich entscheiden. Um kurz nach 2:00 durften wir dann in die Koje, während die Universitas sich kontinuierlich unserem Zielhafen näherte.
Um 5:00 haben wir dann wieder das Ruder übernommen, so langsam kam die Øresund-Brücke in Sicht und ein herrlicher Sonnenaufgang versprach einen schönen Tag. Der Wind hatte ein wenig nachgelassen und so konnten wir ausreffen und gemütlich die letzten Wenden segeln. Um kurz vor 8:00 begrüßten wir dann die "lille Havfrue" und legten im Nyhavn an.
Selfie vor der "Lille Havfrue" Anlegebeier im Nyhavn.
Nach dem obligatorischen Anlegebier - skeptische Blicke von chinesischen Touristen inklusive - haben wir unseren kleinen Kopenhagen-Rundgang begonnen: Kleine
Meerjungfrau, Schloss und natürlich Christiania. Um das Touri-Programm abzurunden haben wir noch Hot-Dogs, Waffeln und dänisches Softeis gegessen.
Nach längeren Überlegungen über das perfekte Ablegemanöver aus dem Nyhavn (mit Spinnacker) haben wir uns doch für die althergebrachte Weise (mit Motor) entschieden und den Spi erst nach der Verabschiedung der kleinen Meerjungfrau gezogen. Unser nächstes Ziel hieß Stubbekøbing, der Weg dorthin war von Regen, Flaute und einem schönen Sonnenuntergang gekennzeichnet, aber auch die Nudeln mit Käsesoße fanden großen Anklang. Die Nachtansteuerung von Stubbekøbing wurde dann etwas erschwert, da die Schaltung der Uni nicht so wollte wie wir.
Abschied aus Kopenhagen; unter Spi geht es nach Stubbekøbing.
Als wir Markus abgesetzt hatten, der das Wochenende auf der Shanty verbringen wollte, hieß es wieder Segel Setzen, Kurs 185, zurück nach Rostock. Auf dem Weg mussten wir nur noch einigen Fischernetzen ausweichen, konnten den Segelwind und gekühlte Getränke genießen und liefen gegen 13:00 in Warnemünde ein.
Und so kann man zusammenfassend sagen, dass sie 36 Stunden auf See, die 236 Seemeilen und die schönen Momente eigentlich nur nach einem verlangen: einer baldigen Wiederholung!
Jan-Ole
GER-443 "Universitas"
Das Viedeo zum Törn gibt es im Youtube-Kanal vom ASVzR zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=9-1j5oGeiyo