Am 13.4.2018 ist es endlich soweit und der lange Winter hat ein Ende. Die Universitas hängt am Kran und schwimmt kurze Zeit später auch schon wieder im Wasser. Die folgenden zwei Wochen erledigen wir die letzten Arbeiten am Boot und trainieren fleißig für unseren Saisonauftakt. Auf der Ostsee und im Stadthafen üben wir die verschiedenen Manöver, die für die UP & Downs bei der MaiOR sitzen müssen. In diesem Jahr sind einige Positionen neu besetzt, dafür klappt das ganze schon ganz gut.
Am Sonntag vor der Regatta müssen wir unser geplantes Training mangels Wind ausfallen lassen. Stattdessen überführen wir das Boot nach Kiel. Zum Glück können wir recht bald Segel setzten und vor Fehmarn sogar den Spi. Die Überführung geht so schnell und entspannt. Nur die letzten zwei Stunden werden wir nass geregnet. Das Gewitter, das wir schon aus der Ferne über Kiel gesehen haben, zieht aber zum Glück weg. Die Woche über dürfen wir das Boot im Kieler ASV liegen lassen.
Am Freitag macht sich die Crew wieder auf den Weg nach Kiel. Wir verlegen das Boot noch abends nach Schilksee und räumen unnötiges Gewicht von Bord. Der erste Start am Samstag ist erst für 14Uhr angesetzt. Ausschlafen können wir trotzdem nicht. Die Taschen müssen von Bord getragen werden und wir wechseln auf die Regattasegel. Wir machen uns dann früh auf dem Weg zur Regattabahn, um nochmal alle Manöver mit der ganzen Crew zu üben. Jannis Kaminski-Reith steuert, Martin Peters bedient die Großschot, Jonas Musil und Johann Mikkat fahren die Backstagen, Carmen Herrmann und Anabel Plieth besetzen Vorsegel und Spi, Carsten Lorenz fährt das Pit und Philipp Marienhagen ist auf dem Vorschiff. Beim Training haben wir noch schöne Windbedingungen. Der Wind nimmt jedoch ab, je näher der Start rückt. Es wird dennoch ein Rennen gestartet. Wir sind nach einem guten Start an der Tonne zufrieden mit unserer Position, doch schon auf dem ersten Downwind schläft der Wind vollständig ein und die Wettfahrt wird abgebrochen. Der nächste Start wird verschoben, es herrschen keine fairen Wettfahrtbedingungen. Das kennen wir doch schon aus dem letzten Jahr…
Die Wettfahrtleitung verlegt den Kurs und tatsächlich frischt der Wind auf, so dass wir kurz überlegen von der Genua auf die Fock zu wechseln. Zum Glück lassen wir die Genau oben, denn nach dem Start nimmt der Wind schnell wieder ab. Am Ende treiben wir mit drei Knoten ins Ziel und es springt nur ein 14.Platz bei 19 Teilnehmern heraus. Abends gibt es Freibier bei der Tagessiegerehrung der Regattavereinigung Seesegeln und wir gehen im Anschluss Pizza essen.
Am Sonntag stehen wir früh auf, denn um 11Uhr soll der erste Start sein. Doch als wir aus dem Niedergang gucken sehen wir erstmal gar nichts. Dichter Nebel umgibt uns und es herrscht kein Windhauch. Nicht überraschend erfolgt dann auch die Startverschiebung an Land mit frühester Startmöglichkeit um 13Uhr. Als wir auslaufen hat sich der Nebel kaum aufgelöst. Es erfolgt eine weitere Startverschiebung auf dem Wasser. Das Startschiff verlegt seine Position in der Hoffnung auf bessere Sichtbedingungen. Obwohl sich der Nebel nicht gelegt hat, wird ein Kurs ausgelegt und der erste Start des Tages angekündigt. Es ist ein kurzes Rennen geplant. Start, hoch zur Tonne 1 und Ablauftonne, Rundung des Gates und kurze Zielkreuz. Beim Start ist das Pin-End nicht zu sehen. Auch die Tonnen finden wir nicht. Ein Taktiker wäre vor allem jetzt von Vorteil. Plötzlich taucht die Luvtonne doch noch vor uns auf. Auf dem Downwind herrscht das gleiche Problem. Wir erahnen aus welcher Richtung die Boote aus der Startgruppe vor uns kommen, die sich schon auf der Kreuz befinden. Auf der Zielkreuz können wir nochmal aufholen und beenden das Rennen mit einem starken vierten Platz. Weiterhin herrscht dichter Nebel. Wir folgen dem Startschiff in die Strander Bucht vor Schilksee, wo sich innerhalb der nächsten Stunde der Nebel auflöst und sich stabile Windbedingungen mit 10-12 Knoten entwickeln.
Bei der zweiten Wettfahrt ist der Start vernünftig, doch auf der Kreuz passieren einige Fehler bei den Manövern, die Zeit kosten. Auf der zweiten Kreuz erwischen wir aber einen guten Dreher und können aufholen. Wir beenden das Rennen auf dem 12. Platz. Im letzten Rennen des Tages landen wir auf dem 8. Platz. In der Gesamtwertung befinden wir uns nun auf dem 10.Platz.
Der Montag beginnt stürmisch, so dass der erste Start auf 12 Uhr verschoben wird. Bis dahin nimmt der Wind deutlich ab, jedoch bleibt eine kurze steile Welle bestehen. Dies führt dazu, dass wir die vier Rennen nur zu siebt segeln, da bei einem Crewmitglied die Seekrankheit schon vor dem ersten Start einsetzt. Gleich auf der ersten Kreuz bemerken wir einen Riss in der Genua. Wir müssen auf die Fock wechseln. Leider haben wir bei den restlichen Rennen nicht mehr als 10 Knoten Wind. Mit der Fock schaffen wir es nicht die notwendige Geschwindigkeit zu segeln und auch bei den Manövern schleichen sich einige Fehler ein. In der Gesamtwertung rutschen wir so deutlich nach hinten. Wir lassen uns aber nicht die Laune verderben, sondern lassen den Abend bei der Hot Dog Party ausklingen.
Am letzten Wettfahrttag rechnen wir erstmal nicht damit, dass gestartet wird. Angesagt sind bis zu 40 Knoten Wind bei der Messstation Kiel Leuchtturm. Die Wettfahrtleitung entscheidet sich pünktlich um 11 Uhr zu starten. Der Kurs wird in die Strander Bucht gelegt. Bei dem ablandigen Wind gibt es dort keine Welle und der Wind weht etwas abgeschwächt. Von den 19 Booten aus unserer Gruppe erscheinen nur sieben am Start. Es werden zwei Rennen gestartet, die wir mit einem 6. und einem 5. Platz beenden. So können wir insgesamt deutlich aufholen und beenden die Regatta mit einem 9. Platz. Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.
Nach der Siegerehrung wechseln wir die Segel und räumen das Boot auf. Für Carmen, Jonas und Carsten geht es mit dem Auto nach Hause. Der Rest der Crew wärmt sich beim Pizza essen auf und legt dann um 19:30 Uhr Richtung Travemünde ab. Der Wind hat zum Glück etwas nachgelassen, doch mit drei Grad Lufttemperatur ist es ungemütlich. Bei 25 Knoten Wind unter Spinnaker sind wir schnell bei Fehmarn. Danach nimmt der Wind ab und wir kommen erst 5:30 Uhr in Travemünde an.
Hinter uns liegt ein anstrengender aber erfolgreicher Start in die Saison.