Nach einer Nacht hatten wir, verwöhnt vom einsamen Norden, genug vom quirligen Stockholm. Kurz nachdem wir am Sonntagmorgen noch ein neues Crewmitglied an Bord nahmen, legten wir ab und machten uns auf den Weg zur nächsten einsamen Bucht. Der Wind sollte sehr flau sein, deshalb planten wir einfach zu schauen, wie weit wir kommen und uns dann spontan für einen Übernachtungsplatz zu entscheiden. Die erste Herausforderung des Tages entstand aber nicht durch den Wind.
Auch dieses Jahr machten wir uns Mitte Oktober auf, um am Steinhuder Meer an der Ankerlaterne mit den RS500 teilzunehmen. Dieses Jahr startete der ASV sogar mit zweieinhalb Booten: Karo segelte mit Jani, Wito mit Marius und Emanuel mit Sebastian aus Göttingen, den wir beim Warnemünde Cup kennengelernt hatten.
Wie jedes Jahr machten wir, die Crew der Universitas des Akademischen Segler-Vereins zu Rostock, uns im Herbst letzten Jahres Gedanken zur Saisonplanung für die nächste Saison.Schon öfter hatten wir mit dem Gedanken gespielt, einmal an einer ORC-WM teilzunehmen. Für unsere aktuelle Crew und unser Schiff, mit dem wir überwiegend Langstreckenregatten im Ost- und Nordseeraum segeln, wäre das Format mit vielen Up and Down Wettfahrten eine neue Herausforderung. Dieses Jahr sollte die Weltmeisterschaft direkt nebenan vor Kiel stattfinden. Da war die Entscheidung schnell getroffen – dieses Jahr nehmen wir die Herausforderung an!
Nachdem Valentina bei der IDM der Ixylons Crew für das Saisonfinale gesucht hat, habe ich mich mit ihr für die Regatta zusammengetan. Freitag Mittag mache ich mich also Richtung Leipzig auf, wobei ich an der Tanke noch Kühlflüssigkeit nachfüllen muss. Noch keine Stunde unterwegs wird dann die geplante Ankunft nach hinten geschoben: Vollsperrung auf der A24. Für die letzten 4 km vor der rettenden Abfahrt brauche ich mehr als 2 h, bin dann aber immerhin einer der ersten, der nach aufgehobener Sperrung wieder fahren darf und nicht die Umleitung über Land nehmen muss. Um 20:30 Uhr statt 18:00 Uhr bin ich dann aber da, wir stellen noch schnell den Mast - der restliche Aufbau muss warten, allerdings ist der Start auch erst für 12:00 Uhr angesetzt. Wir kaufen noch schnell ein vor Ladenschluss und warten dann noch auf Dirk, der Geburtstag hat, bevor wir ins Bett fallen.