Flaute, die ganze Woche über Flaute… So beginnt unsere Vorbereitung für den Hohe Düne Cup. Gerade erst ist die neue Universitas von ihrem Sommertörn wieder zurückgekommen, geht es mit dem Regattatraining weiter. Doch zunächst muss das Schiff vom Fahrtenmodus in den uns so wohl bekannten Racing Modus umgeräumt werden. Alles kommt von Bord, was nicht dem reinen Segeln dient. Doch leer wird das Schiff nicht. Eine beachtenswerte Anzahl an Regattasegeln gehört mit zum Boot, die alle unter Deck verstaut werden wollen. Plötzlich stört die im Urlaub so lieb gewonnene Einrichtung immens. Zum Segelfuhrpark gehören eine Auswahl aus 5 Gennakern, Code 0 und 3 Focks. Alles neuwertige Tücher, die erst einmal ausprobiert werden müssen.
Am Donnerstag ist es dann so weit. Es weht zwar weiterhin nur ein kleiner Windhauch, doch wir müssen uns irgendwie vorbereiten, schließlich wollen wir uns bei unserer ersten Regatta nicht blamieren. Wir müssen uns erst einmal an die neue Segeltechnik gewöhnen, die komplett neuen Manöverabläufe und Positionen. Zu den Bekannten wie Großschoter, Pit, Genua und Taktiker kommen nun 3 Vorschiffsleute hinzu, die aber auch gebraucht werden. Das Training sorgt dann auch für einige Überraschungen. Wie erwartet passen die fast ungefahrenen Regattasegel hervorragend zum Schiff und lassen es zu Höchstleistungen auflaufen. Doch die Gennaker wollen alle nicht so recht funktionieren. Eifrig wird in die Vermessungsprotokolle geschaut, Liekmaße werden verglichen. Am Ende wird uns klar: Nicht nur eins, so wie wir dachten, sondern fast die gesamte Downwindgarderobe muss fractional gefahren werden.
Am Freitag werden dann die letzten Segel gezogen, die noch nicht getestet wurden. Wir fühlten uns schon einmal besser vorbereitet, doch die Regatta kann nun kommen. Beim Stegbier in der Yachthafenresidenz lassen wir den Abend ausklingen und die restliche Regattacrew stößt zu uns.
Früh klingelt der Wecker am Samstagmorgen. Letzte Arbeiten müssen gemacht werden und natürlich lassen wir uns das reichhaltige Frühstücksbuffet schmecken. Alle sind ein wenig aufgeregt, denn nun ist der Tag gekommen, an dem sich unser neues Flaggschiff unter Beweis stellen muss. Los geht es mit zwei Up-and-Downs. Nach einem guten Start können wir uns mit der reichlich vorhandenen Segelpower schnell nach vorne kämpfen. Es wird gehikt, was das Zeug hält und unter Gennaker rauschen wir dem Feld davon. Obwohl alles noch nicht ganz so flüssig läuft wie früher, ersegeln wir einen dritten Platz.
Voller Motivation starten wir in die zweite Wettfahrt. Doch leider werden wir unschön ausgebremst. Der Einfädler für die Fock streikt nach dem ersten Downwind und verabschiedet sich in Einzelteilen. Nur mit viel Kraft und viel zu spät bekommen wir die halb gesetzte Fock wieder neu gesetzt und den Gennaker geborgen. In der Zwischenzeit sind wir natürlich meilenweit an der Tonne vorbeigefahren, was sich am Ende in der Platzierung niederschlägt. Zum Glück finden wir in der Pause ein altes Ersatzteil und können schnell den Einfädler tauschen.
Die letzte Wettfahrt ist eine kleine Mittelstrecke. Altbekannte Tonnen, die teilweise auch für die Mittwochsregatta genutzt werden, machen uns dabei die Navigation einfach. Wir haben aus den ersten zwei Wettfahrten viel gelernt, die Manöver laufen diesmal wie geschmiert. Mit viel Feingefühl wird das Boot an der Windkante im optimalen Kompromiss aus Höhe und Speed gefahren und der Gennaker perfekt auf den Kurs getrimmt. Auch dieses Mal schlägt sich die Leistung wie erwartet im Ergebnis nieder. In den eineinhalb Stunden Segelzeit fehlen uns gerade einmal 19 Sekunden auf den ersten Platz.
Wie gewohnt wird am Abend die Regatta in festlicher Atmosphäre der Yachthafenresidenz beschlossen. Gut gesättigt vom Buffet mit viel zu viel gegessenen Desserts können wir uns über einen guten 4. Platz in der Gesamtwertung freuen. Unsere Uni hat ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden. Noch bis tief in die Nacht sitzen wir zusammen, schwärmen von den Segelleistungen und diskutieren über die zahlreichen Erfahrungen, die wir mit dem neuen Schiff an dem Wochenende gemacht haben.