Die Nachwuchsregatta Kiel-Travemünde fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Von Beginn an war diese Regatta eine tolle Plattform um die Universitas als das Nachwuchs- und Flaggschiff des ASVzR zu präsentieren. So waren wir auch in diesem Jahr wieder dabei.
Im Morgengrauen des 30. September liefen wir aus dem Hafen von Strande aus und gingen mit Anabel Plieth, Clara Poppe, Inken Sponholz, Adrian Plieth, Hauke Sponholz, Jannis Kaminski-Reith, Jan-Ole Höppner und Johann Mikkat an den Start. In einem engen Duell konnten wir mit einem perfekten Anlieger an die Linie die 55-Fuß Wappen von Bremen am Startschiff abstreifen. Ein Konkurrent weniger, der uns auf der kurzen Startkreuz den Wind aus den Segeln nehmen konnte. Wichtig, wenn man das langsamste Schiff im Feld ist! Durch den gelungenen Start mussten wir bis zur ersten Bahnmarke nur den 82-Fußer Calypso ziehen lassen und rundeten gemeinsam mit der Timantti die Tonne.
Auf dem Weg nach Kiel Leuchtturm zog das Jugendschiff des Kieler Yachtclubs – die Zukunft IV, eine Baltic 52 an uns vorbei und auch der Rest des Feldes kam deutlich dichter. Doch jetzt ging es auf unseren „Schokoladenkurs“: bei frischem Südostwind stand eine lange Kreuz außen um Fehmarn bis ins Ziel nach Travemünde auf dem Programm.
In unserer gründlichen Vorbereitung auf die Regatta war uns bei der Analyse der Stromdaten aufgefallen, dass im Fehmarnbelt ein starker Strom aus Osten setzen sollte, weshalb wir im Stromschatten auf der Westseite Fehmarns aufkreuzten. Schnell war klar, dass hier einige hundert Meter gen Süden einiges aus machten, als wir unseren Vorsprung auf die Finnflyer 36 Timantti konstant ausbauen konnten. Auf dem AIS war auch schön zu beobachten, wie einige der Konkurrenten lange Schläge bis vor die Dänische Küste segelten und Stunden später zurück auf deutscher Seite kaum Weg gut gemacht hatten, weil der Strom sie so stark zurück getrieben hatte.
Mit kurzen Schlägen hangelten wir uns dicht unter Land an Fehmarn vorbei und konnten dabei die Zukunft hinter uns lassen. Erst nach Staberhuk, als es mit einem Schrick in den Schoten schnurstracks nach Travemünde ging, wurde sie langsam wieder größer. Trotz vollem Einsatz auf der Kante, an der Pinne und an der Schot konnten wir sie leider nicht hinter uns lassen und mussten sie eine Stunde vor dem Ziel passieren lassen. Dreieinhalb Stunden nach der Calypso kreuzten wir als drittes Schiff die Ziellinie. Da alle anderen Schiffe einen schnelleren Rennwert hatten und sie noch nicht im Ziel waren, konnten wir uns jetzt schon über eine gute Platzierung freuen. Die Zukunft hatte auch nicht genug Zeit heraus gefahren, so blieb es nur noch spannend ob wir auch noch die Calypso schlagen konnten.
Bei der Siegerehrung am Nächsten morgen gab es dann Gewissheit – die Calypso hätte noch eine halbe Stunde mehr Vorsprung haben müssen. Und so haben wir im vierten Anlauf den Commodore Cup in diesem Jahr nach Rostock geholt! Den altehrwürdigen Silberpokal von 1925 könnt ihr jetzt im Hörsaal bestaunen.
Ergebnis Commodore Cup (16-28 Jahre):
1. Universitas
2. Calypso
3. Zukunft IV
4. Germania 6
5. Wappen von Bremen
Ergebnis Burmester Schale (keine Beschränkung):
1. Timantti
2. Peter von Seestermühle
http://www.yacht.de/aktuell/panorama/nachwuchs-fuer-die-hohe-see/a113423.html