Die junge Crew der Universitas hat bei der Kiel-Travemünde-Regatta mal wieder zeigen können, dass regelmäßiges Training und der gut gelernte Umgang mit ihrem Schiff gepaart mit einigen Erfahrungen im Regatta-Revier allen Widrigkeiten zum Trotz ein souveränes Ergebnis hervorbringen können.
Am Freitag in aller Frühe starteten, bei anfangs viel Welle und Wind, Karoline Gerth, Friederike Matthes, Jannis Kaminski-Reith und Philipp Marienhagen zur Überführung von Rostock nach Kiel. Ziel war der Hafen in Strande von dem aus am Samstag die Kiel-Travemünde-Regatta starten sollte. Der Rest der Crew (Hauke Sponholz, Lorenz Briehl, Jonas Musil, Lukas Borkert und Clara Poppe) kam am Nachmittag mit den Zug nach Kiel.
Nach 14 Stunden eiskalter Überführung mit Reparaturarbeiten im Mast konnte die Überführungscrew in Kiel endlich das Freibier und die heißen Hot Dogs genießen, während die Anderen das Schiff für die Regatta vorbereiteten.
Vom angedrohten Frühsport am Samstag wurden wir zum Glück verschont, dafür musste Jannis die letzten Reparaturarbeiten im Mast erledigen. Die Regatta begann mit einigen Startschwierigkeiten, so mussten wir in der Vorstartphase noch eine Winsch warten und durch taktische Fehlentscheidungen, verlief auch die kurze Startkreuz für uns nicht besonders gut. Danach konnten wir mit Spi jedoch gute Fahrt machen, sodass wir zu Beginn die Bank von Bremen hinter uns ließen bis wir Kurs auf Fehmarn nahmen und die Bank langsam wieder aufholte. Es folgte ein entspannter Spikurs bei 14 Knoten Wind und strahlendem Sonnenschein.
Als wir die Untiefentonne Staberhuk-O passierten, gelang uns das Unglaubliche und für unmöglich gehaltene: Jannis zerwinschte das Backstag beim Anluven und mit einem lauten Knall verlor Philipp alles, an was er geglaubt hatte. Durch den schnellen Einsatz der ganzen Crew schafften wir es jedoch die Reparatur schnell zu erledigen und trotzdem auf Kurs zu bleiben.
Das Krafttraining im Winter war ausreichend, das Backstag ist jetzt zweigeteilt.
Die Zielkreuz, die als Anlieger vorhergesagt wurde, entwickelte sich zu einer kalten und endlosen Kreuz. Aufgrund nicht funktionierender Windinstrumenten mussten wir auf Haukes hellseherische Fähigkeiten vertrauen. Er sagte uns besseren Wind und einen starken Linksdreher auf der Südseite der Mecklenburger Bucht voraus.
Während die Sonne hinterm Horizont verschwand, näherten wir uns langsam der Ziellinie. Beim Zieleinlauf war es bereits so dunkel, dass wir die Windbändsel anleuchten mussten um die Segel ordentlich zu trimmen. Haukes Winddreher ließ lange auf sich warten, war dann aber passend zu unserem Zieleinlauf da. So konnten wir knapp hinter dem 12er und der Germania um 20:36 Uhr nach 12:36 Stunden gesegelter Zeit ins Ziel einlaufen.
Am Abend aßen wir alle zusammen im Vereinshaus des Lübecker Yachtclub gegrilltes Fleisch und Grillkäse, dazu gab es Bier und Gespräche mit den anderen Crews...
Zur Siegerehrung um 09:30 Uhr waren wir wieder fit. Bei der Preisverleihung stellte sich heraus, dass wir trotz unserer Probleme, etwas besser über den Kurs gekommen sind als die Anderen. So hielt unsere Steuerfrau Friederike am Ende den Commodore Cup erneut in der Hand. Unseren Platz aus dem letzten Jahr haben wir erfolgreich verteidigt.
Die Rücküberführung erwies sich als sehr erholsam, mit Spi und 12 kn Wind konnten wir gute Fahrt Richtung Rostock machen. Auch die Sonnen ließ sich mal blicken. Fürs nächste Jahr planen wir den Pokal erneut zu gewinnen – mit einer Frauencrew.