Liebe Mitglieder und Förderer,
am Freitag 03:35 Uhr MESZ haben wir als 13. Schiff in unserer Gruppe IRC 1 die Ziellinie des Fastnet-Race überquert.
Inzwischen haben wir ausgiebig gefeiert und etwas Schlaf nachgeholt und möchten euch ein kurzes Update schicken. Nach der harten Startkreuz mit Böen bis 35 Knoten, beeindruckendem Seegang und knapp 100 Abbrechern waren wir froh, den ersten Tag überstanden zu haben. Wir sind in das Rennen mit dem olympischen Gedanken "Dabei sein ist alles" gestartet. Die Zwischenbilanz am Rock zeigte ein überraschendes Ergebnis: Platz 9 von 48 Schiffen in IRC 1. Das gab den nötigen Motivationsschub für die 2. Etappe.
Bei 25 Knoten und einem Windwinkel von 75 Grad war voller Einsatz an Ruder und Großtrimm gefordert. Kurz vor den Scilly-Islands überholte uns die Front und wir konnten uns bei traumhaften Downwind-Bedingungen etwas erholen. Doch kurz danach, man mag es nach der Startkreuz kaum glauben, kam der für uns härteste Moment im Rennen: absolute Flaute! Mit zwischenzeitlich 0 Knoten Bootsspeed und 2 Knoten Gegenstrom konnten wir nur tatenlos auf dem AIS verfolgen, wie unser mühevoll erarbeiteter Vorsprung auf die hinter uns liegenden Boote dahinschmolz.
Mit dem neu einsetzendem Wind konnten wir später zunächst unter Code 0 und danach unter A5 auf spitzen Raumwindkursen Meilen Richtung Cherbourg gutmachen. Während die Deckswache für maximale Geschwindigkeit sorgte war es oberste Priorität, den Rest der Crew und vor allem den Navigator für den Schlusspurt auszuruhen. Zur Springzeitgibt es im Alderney Race zwei Möglichkeiten: Entweder allen Vorsprung verlieren oder nochmal ordentlich Meilen heraussegeln. Unser Ziel war natürlich letzteres. Mit einem Schlag nach Süden wollten wir uns so zwischen Alderney und Guernsey positionieren, dass wir am Cap de la Hague maximalen Strom mit uns haben würden. Doch nahe der Küste Guerneys flaute der Wind immer wieder ab und wir befanden uns in einem bedrohlichen Rennen gegen die Zeit. Ein letztes Mal waren volle Konzentration und beherzte Entscheidungen gefragt. Dies sollte auszahlen.
Wir sind stolz, dass wir als Team die zahlreichen Herausforderungen gemeistert und ein zufriedenstellendes Ergebnis heraussegeln konnten. Nasses Ölzeug und Müdigkeit waren im Ziel schnell vergessen. Es bleiben die zahlreichen Erinnerungen an spannende und lehrreiche gemeinsame Segelmomente.
Wir haben uns über eure zahlreichen Mails und Nachrichten gefreut. Es ist einfach cool, den Zusammenhalt, die Unterstützung und die Begeisterung im Verein zu spüren, die die Realisierung solcher Träume ermöglichen.
In der nächsten Woche werden wir das Boot zurück überführen und planen, wenn Wind und Wetter es zulassen, am Sonntag zurück in Rostock zu sein.
Bis bald im Verein und liebe Grüße von der Uni-Crew!