Dass Überführungen nach Kiel zum Tagesgeschäft der Universitas-Crew gehören, ist mittlerweile bekannt. Diese Überführung am letzten Septembertag war allerdings ungewohnt entspannt und schnell. So blieb am Abend der Regatta noch genügend Zeit für die letzten Vorbereitungen, ein Wetterbriefing und Crewwechsel.
Nachdem es bei der Crew noch Last-Minute-Änderungen gab, stand das Team für den nächsten Tag am späten Abend fest. Die Aufgabe ebenso: Titelverteidigung.
Nachdem die Universitas-Crew im letzten Jahr zum 4. Mal den Commodore Cup souverän nach Rostock segeln konnte, sollte auch in diesem Jahr wieder mit Messer zwischen den Zähnen gesegelt werden. Gestartet wurde am Samstagmorgen im Känguru-Prinzip. Das bedeutet, dass jedes Boot eine Startzeit entsprechend seines Geschwindigkeitspotenzials zugeteilt bekommt. Die Universitas war um 08:23:54 an der Reihe. Das Wetter meinte es nicht allzu gut mit uns. Teils starker Regen und reichlich Wind begleiteten den prognostizierten Frontdurchgang. Der Kurs führte in diesem Jahr dicht an Fehmarn vorbei. Die zu passierenden Tonnen grenzten die taktischen Möglichkeiten stark ein. Uns blieb nichts Anderes übrig, als halbwinds mit Reff und der nagelneuen Fock (J4) den Kurs abzusegeln. Windböen bis 31 Knoten machten die Herausforderung zu einer sportlichen, gerade für die Person am Rad. Auch die Unterdeck-Performance war in diesem Jahr rekordverdächtig. Die an Deck gebliebene Crew machte es sich auf der Kante bequem und versuchte zum aufrichtenden Moment einen Beitrag zu leisten. In der Abdeckung von Fehmarn wagten wir das Ausreffen des Großsegels, was wir wenig später wieder zurücknehmen mussten. Nach dem Passieren von Staberhuk Ost folgte eine kurze Kreuz und die damit einzige taktische Option der Regatta. Hier konnten wir in Erwartung eines Winddrehers die richtige Entscheidung treffen und hatten die zuvor vor uns liegende Farr-Lässig bald wieder achteraus. Spannend wurde es noch einmal gegen Ende, als der Wind nachließ und auf die Nase drehte. Die mittlerweile wieder dicht aufgefahrene Farr-Lässig konnte sich im direkten Kreuzduell erneut gegen uns durchsetzen. Durch einen Boxenstop der Bank von Bremen kurz vor dem Ziel blieb uns allerdings noch der dritte Platz in der Commodore-Cup-Wertung.
Der Pokal geht in diesem Jahr an die Störtebeker. Wir freuen uns auf das nächste Jahr und hoffen auch dann wieder auf einen spannenden Wettkampf.