In der zweiten Augustwoche legten wir am Mittwochmorgen zu einem besonderen Training ab. Das Ziel: 24 Stunden segeln, einmal Kiel Leuchtturm und zurück.
Damit wollten wir neueren Crewmitgliedern die Möglichkeit geben auszuprobieren wie es ist im Wachsystem zu segeln und auch neue Wachführer*innen an ihre Aufgaben heranführen. Wir hatten gehofft in beide Richtungen unter Gennaker fahren zu können, da der Durchzug einer Front vorhergesagt war hinter der der Wind von Ost auf West drehen sollte. Zunächst sah es auch aus als ob das klappen könnte. An den Molenköpfen setzten wir den A2 und fuhren auf Fehmarn zu. Wir starteten ins Wachsystem und beobachteten immer die dunklen Wolken, die von Südwesten langsam auf uns zukamen. Vor Fehmarn drehte plötzlich der Wind und wir fuhren mit stehendem Gennaker eine 180* Kurve. Als die Verwirrung sich gelegt hatte nahmen wir ihn schnell herunter und fuhren erstmal unter Fock weiter. Die Front hatte uns deutlich früher erreicht als wir erwartete hatten. Als wir an Fehmarn grade vorbei waren fing es an in Strömen zu regnen und in einiger Entfernung war auch Donner zu hören. Wir bewegten uns am Rand der Front entlang und da diese an uns vorbei Richtung Norden wegziehen sollte entschieden wir uns weiterzufahren. Gegen Mitternacht rundeten wir den Kieler Leuchtturm und machten uns auf den Rückweg, jetzt wieder unter Gennaker. Bei Sonnenaufgang vor Fehmarn hatten sich so langsam alle im Wachsystem eingelebt und wir fuhren bei Sonnenschein und gutem Wind zügig Richtung Rostock. Am Nachmittag erreichten wir die Molenköpfe in Warnemünde, die 24 Stunden haben wir also nicht ganz geschafft. Aber auf dem Weg die Warnow runter waren wir uns einig dass wir Spaß hatten und alle was gelernt haben. Also, Ziel erreicht.