Wir, Sascha und Robert, machten uns Ende Juli auf den Weg in Richtung Gdynia. Dieser Vorort von Danzig besticht durch ein tolles Segelrevier. Es liegt geschützt in einer Bucht und ist aber gleichzeitig durch den Wind frei erreichbar. Der Veranstalter hatte für die WM 10 Wettfahrten geplant. Es waren 127!!! Boote gemeldet. Wir mit unserem 26 Jahre alten 505er waren mit eines der ältesten Boote am Start. Der 505er ist eine Einheitsklasse die sich aber beim Innenausbau, Schwert und Ruder viele Freiheiten gönnt. Dies macht aktuelle Boote von Jahr zu Jahr schneller.
Nun ging es nach einem Tag Vorbereitung mit Boot aufbauen und Vermessung aufs Wasser um die Rennen zu bestreiten. Am Startschiff angekommen wunderten wir uns doch ein wenig wie eng es bei 127 Booten am Start zugeht. Bei solch einer Masse von Booten wird der Start zu einer engen Angelegenheit zwischen Start mit freien Wind oder totalem Chaos inklusive einem Penalty. Zumal dieser im Zuge eines Torstarts mit Pathfinder, welcher die Linie mittels eines Steuerbordschlags hoch am Wind vorgibt, durchgeführt wird. Uns glückten die Starts erst zum Ende der Wettfahrtserie.
Der Wind während der Wettfahrten zeigte sich eher mit einer schwachen bis mäßigen Stärke, so dass an zwei Tagen auf Grund des fehlenden und drehenden Windes nicht gestartet werden konnte. Wir waren trotzdem auf dem Wasser und warteten auf den Wind beziehungsweise fuhren ein paar Trimmschläge. In spitzen wehte der Wind aber auch recht kräftig mit bis zu 20 Knoten, dies verlangte uns und den anderen Teilnehmern viel ab. Viele Boote kenterten in dieser Wettfahrt oder hatten einen Mastbruch.
Am Ende der Wettfahrtserie fehlten uns 90 Plätze bis zum Weltmeistertitel! Die beste Platzierung konnten wir mit einem 45. Platz verbuchen. Lutz Stengel vom Rostocker Yachtclub und Holger Jess vom Kieler Yachtclub wurden überlegen Weltmeister. Wir wünschen den beiden einen herzlichen Glückwunsch.
Die Organisation der Polnischen Segler war hervorragend. Angefangen von den guten Boots- und Trailerparkplätzen, den „Trollyboys“, einer einfachen Stärkung nach jedem Segeltag und den tollen Foto- und Videoaufnahmen war alles hervorragend. Pausen hatten wir wenige so dass wir Danzig und die Küstenorte in einem zusätzlichen Urlaub kennen lernen werden. Wir freuen uns auch auf die nächste Regatta in Polen, die Deutsch-Polnischen Meisterschaft 2019 in Stettin.
Videos:
Tag 2, 3, 4
Tag 6
Sascha und Robert
505er GER 8458