Auch dieses Jahr machten wir uns Mitte Oktober auf, um am Steinhuder Meer an der Ankerlaterne mit den RS500 teilzunehmen. Dieses Jahr startete der ASV sogar mit zweieinhalb Booten: Karo segelte mit Jani, Wito mit Marius und Emanuel mit Sebastian aus Göttingen, den wir beim Warnemünde Cup kennengelernt hatten.
Wir reisten Donnerstag Abend an, in der Hoffnung gleich noch die Boote aufzuriggen um am Freitag möglichst viel vor der Regatta zu trainieren. Leider fiel der Plan nach mehreren Stunden Stau und später Ankunft ins Wasser. Freitag vormittag begannen wir dann, die Boote aufzutakeln, jedoch brauchten wir recht lange und es baute sich währenddessen ein starker Wind auf. Als wir endlich segelbereit waren, fegte eine beeindruckende Brise über das Wasser. Wir fuhren raus, mussten aber feststellen, dass der starke Wind ein Training kaum zuließ. Nach kurzer Ausfahrt fassten wir den Entschluss, unser Material für die Regatta zu schonen und kehrten zurück. In der kurzen Zeit gelang es uns dennoch allesamt einmal im Sand aufzusetzen. Wenn auch das Steinhuder Meer dieses Jahr wieder höhere Wasserstände als die letzten Jahre verzeichnete, tief genug für einen RS waren weite Teile des Sees nicht.
Auch in der Nacht von Freitag auf Samstag ließ der Wind nicht nach. Böen von bis zu 50 Knoten fegten über das Vereinsgelände, sodass einige Seglerinnen und Segler ihre Zelte mitten in der Nacht räumen mussten. Dennoch waren wir motiviert segeln zu gehen: so sehr sogar, dass die Enttäuschung groß war, als die Regattaleitung am Morgen androhte, uns nicht aufs Wasser zu lassen. Zu unserer allgemeinen Freude sollte es dann pünktlich losgehen. Was jedoch folgte, war ein chaotischer erster Wettfahrttag.
Die erste Herausforderung des Tages war die sehr flache und schmale Einfahrt des Hafens und der daraufstehende, auflandige Wind. Nur die Hälfte der RS500 schaffte es überhaupt aufs Wasser! Der Rest gab nach vielen Versuchen auf und blieb an Land. Den ausgelaufenen Teams boten sich auf dem Wasser extreme Bedingungen, die eine Regatta kaum möglich machten. Alle Crews waren so sehr mit ihrem Boot beschäftigt, dass nur ein Schiff den ersten Start überhaupt wahrnahm, der dann promt abgebrochen wurde. Den darauffolgenden und einzigen Lauf des Tages beendeten auch nur 5 von 14 Booten mit einer Zieldurchfahrt. Kein Wunder jedoch, später stellten wir fest, dass zu dieser Zeit ein Grundwind von 23 Knoten mit Böen von über 30 Knoten herrschte. Es war entschieden zu viel Wind: nahezu jede Crew hatte Schäden am Boot. Die Verluste gingen von einem gebrochenen Schwert über ausgerissene Beschläge hin zu einem zum Totalschaden verbogenen Mast. In unseren Gesprächen stellten wir fest, dass ein Verbleiben im Hafen die seglerisch bessere Entscheidung gewesen wäre.
Auch am Folgetag waren die Bedingungen nicht minder anspruchsvoll. Der Sonntag begann zuerst mit weniger Wind, sodass alle noch intakten Boote auslaufen konnten. Im Laufe des Tages nahm der Wind dann aber wieder so weit zu, dass die Wettfahrtleitung alle Crews nach nur zwei gesegelten Läufen in den Hafen zurückschickte.
Obwohl wir mit sehr außergewöhnlichen Bedingungen zu kämpfen hatten, war die Regatta rundum ein Erfolg. Da wir viel Zeit an Land verbrachten, hatten wir die Gelegenheit uns intensiv mit den anderen Crews zu unterhalten und Tipps und Tricks für die RS500 zu sammeln. Das gesamte Wochenende war gefüllt mit schönem Beisammensein und wir hoffen, auch nächstes Jahr wieder in starker Besetzung anzureisen.