Die Adventszeit ist für die Meisten voller Vorfreude in Erwartung des Weihnachtsfestes. Für Segler ist sie jedoch ein Teil einer schmerzhaft langen Wartezeit auf die nächste Saison. Der Nikolaustag scheint, wie jedes Jahr, der rechte Anlass diese Wartezeit zu verkürzen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Wetter mitspielt. Sobald die ersten Wettermodelle online waren, also schon über eine Woche vorher, wurde Jan-Eric, unser neuer Sportwart und Wettfahrtleiter mit der einen Frage gelöchert, ob denn eine Regatta stattfinden soll. Der Kreis der Interessenten war groß und die Vorhersage schlecht. Wind mit Böen von über 30 Knoten hörten sich nicht unbedingt „segelbar“ an. Glücklicherweise sind die Langzeitprognosen auch heute noch nicht allzu präzise, also trafen sich die Misstrauischen am vergangenen Samstag, vormittags um 10, zur Steuermannsbesprechung. Als zahlreiche Nasen in den Wind gestreckt waren, fiel die Entscheidung: Es wird gesegelt!
Der ungebrochene Segelwille der Aktivitas führte dazu, dass eine schon eingewinterte Ixylon eigens wieder aufgeriggt wurde. So gingen letztlich ein RS500 und 3 Ixylon bei Sonnenschein (!) an die Startlinie. Der Wind hatte sich bei 3-4 Beaufort eingefunden. Der Regattakurs war ein Up-and-Down um zwei Tonnen, bei dem sich das doch recht kleine Feld recht schnell auseinanderfächerte, jedes Team segelte nach seinem eigenen Können und Ehrgeiz. Nach zweimal zwei Wettfahrten, die sich für die ein oder andere Crew als feucht herausstellten, waren teils strahlende, aber in jedem Fall glückliche Gesichter an der Uferpromenade 1 zu sehen.
Während die Wettfahrtleitung am Steg den Elementen trotzte, Begann die Küchen-Crew zwei köstliche Suppen zuzubereiten. So konnte nach dem Mittagessen der Sieger der Wettfahrt verkündet werden. Was auf der Bahn schon zu erkennen war, bestätigte sich nach kurzer Berechnung: Mario und Arthur mit WindWard sicherten sich den ersten Platz der Nikolausregatta 2019.
Der Übergang zum Nachmittags- bzw. Abendprogramm war fließend. Neben Selbstgebackenem und der Adventszeit angemessenen Getränken standen Gesellschaftsspiele auf der Tagesordnung. So konnten auch diejenigen ihre Kräfte messen, die am Vormittag trocken geblieben waren. Ausschließlich Sieger gab es bei der großen Runde des traditionellen „Schrottwichtelns“. Teils äußerst origineller Schrott wechselte hierbei die Besitzer. Die gute Stimmung hielt bis tief in die Nacht hinein, sodass viele die mitgebrachte Isomatte nutzten und sich den Heimweg ersparten.
Wito und Jonas