Ein Bericht zum Foilen mit der Motte Mach 2 auf der Rostocker Warnow . Aber erst mal alles der Reihe nach..
Wie ich zur Motte kam...
Seit 2005 beobachtete ich die Entwikcklungen im Foilen sehr iaufmerksam und nach langer Überlegung und dem Gedanken, man wird nicht fitter und schon gar nicht jünger von allein, habe ich mich im Winter 2016/17 entschieden eine International Moth, kurz „Motte“, zu kaufen.
Die International Moth Klasse
Die Motte ist die Einzige von der ISAF anerkannte Einhand-Jollen-Konstruktionsklasse. Das bedeutet, in den Grenzmaßen (L= 3.35m, B= 2.25m, S= 8qm) ist (fast) alles bis auf Mehrrumpfkonstruktionen erlaubt. Dies hat dazu geführt, dass in der über 80-jährigen Geschichte der Klasse fast alles ausprobiert wurde, was schnell macht. Die letzte revolutionäre Entwicklung entstand im Anfang der 2000er Jahre mit den Entwicklung der Hydrofoils unter dem Schwert und dem Ruder. Das ermöglichte das kontrollierte Herausheben des Rumpfes - das Foilen - aus dem Wasser. Dadurch sind Geschwindigkeiten von über 30 Knoten möglich.
Im Frühjahr 2017 bin ich dann zusammen mit meiner Schwester nach Southampton in Südengland gefahren und habe dort eine Motte vom Typ Mach 2 gekauft. Das Schiff beeindruckt allein durch das Gesamtgewicht von 29 kg segelfertig. Rumpf, Mast, Ausleger und die Foils sind in Carbon gefertigt.
Die ersten Versuche im Foilen
Meine ersten Segelerfahrungen machte ich natürlich bei wenig Wind im „Lowrider Modus“. Trotz der wechselnden Windbedingungen auf der Warnow (Rostock) konnte ich bei etwa 10 Knoten Windgeschwindigkeit die Wasseroberfläche verlassen und Foilen. Hierbei kommt es zu einer beeindruckenden Geschwindigkeitszunahme und dem Fehlen von Wassergeräuschen wie es beim Segeln sonst üblich ist. Schnell hat sich herausgestellt, dass der Gewichtstrimm nicht nur entlang der Querachse zum Boot sondern auch entlang der Längsachse viel entscheidender ist als bei manch anderen Jollen. Dies unterstützt den Beginn des Foilens maßgeblich. Im Laufe des Jahres konnte ich das Foilen auf allen Kursen erlernen. Dies ist anstrengend aber mit einem sehr hohen Spaß- und Suchtfaktor verbunden. Schwierig sind die Manöver wie Halsen, Wenden und Abfallen. Dies erfordert sensibles steuern, schnelle aber runde Bewegungen und ein super Gleichgewichtsgefühl. Dies ist mir zur Mitte der Saison sogar auf der Ostsee bei moderater Welle gelungen.
Ich freue mich auf die nächste Saison die voraussichtlich Ende April 2018 am Gardasee beginnt.
Robert Bautz
INT Moth GER 4359